Kyoto Bamboo Forest





Die Schwierigkeit darin sehenswerte Orte zu finden ist, dass man sich meist Quellen bedient, die der Breiten Masse auch zur Verfügung stehen. Doch der Bamboo Forest (Kameyama Park) gehörte zu einem Must-See für mich. Ich wanderte schon in durchaus tropischeren Bambuswäldern, doch ich wollte schauen was denn so besonders an diesem Instagram famen Ort sei.
Wir sind mit dem Zug hingefahren und stiegen dann in eine wirklich fast schon historische Straßenbahn.  Diese fuhr täglich immer die gleiche Strecke hin und her und bringt Passagiere zu dem geliebten Ort. Du kannst aber auch an der Torroko Arashiyama Sta. aussteigen und das kleine Stück hinlaufen. Es ist ein wirklich süßer Bahnhof mit sauberen Plätzen, Toiletten, 7Eleven und kleinen Läden. Von dort aus sind wir dann losgelaufen zum Bamboo Forest.





Der Weg dorthin war noch recht angenehm zu laufen. Ich dachte das Bild würde komplett werden, wenn ich mich der Szenerie anpassen würde. Wir gingen also hin und ich lieh mir einen Kimono aus. Ich wählte zwischen mehreren seidenen Gewändern ein rosafarbenes aus mit einer Schleife in einem dunkleren Ton. Als es dann an das Anlegen kam, hatte ich doch nicht gewusst, dass ich mich am Ende nicht wirklich bewegen konnte. Zwei Frauen standen neben mir und streiften mir ein weißes Gewand nach dem nächsten auf. Dann nochmal eine Platte vorne anbinden dann noch ein Gewand und nochmal mit Bändern festbinden – und zwar richtig fest. Dann kam erst das farbige Gewand und zum Schluss die Schleife. Ich konnte fast nicht in dem Ding atmen, weil mein Bauch überhaupt nicht mehr Platz zum Aufblasen hatte. Gehen konnte man auch nur maximal eine Schrittlänge weit, weiter ging nicht da es keinen Beinschlitz gab. Ich kam mir vor wie diese Damen aus den Zeiten des Sonnenkönigs, die sich in Filmen beschwerten sie würden keine Luft bekommen, als man ihnen das Korsett anlag und jetzt wusste ich auch warum. Ich zog auch die traditionellen, japanischen Schuhe an. Ich dachte ich bekomme ganz normale Socken und auf einmal gibt mir die Mitarbeiterin eine Packung Socken mit, die in der Mitte einen Schlitz haben. Die Socken hätte man locker auch mit Flip-Flops anziehen können. 

Nachdem ich dann diese ganze Prozedur verarbeitet hatte, machten wir uns auf den Weg zum Eingang des Bamboo Forest. Vorbei an vielen koreanischen Besuchern und hinein in den Wald. Der Bambus erstreckte sich bis in den Himmel und deckte den Wald in ein helles Grün ein, durch das die Sonne schien. Wir hatten Glück an dem Tag, es waren wenige Menschen da und genug Zeit um ein Foto ohne Menschen im Hintergrund zu machen. Wenn man weit genug läuft, erreicht man auch wieder Häuser von Bewohnern, die vom Stil her auch den Tempeln dort ähneln. Es ist ein guter Ort zum Spazieren und Runterkommen. Wenn du also Natur magst, alte Architektur und kleine Läden zum Stöbern, dann ist das eine geeignete Station für dich.


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