In dem Moment in
dem ich diesen Artikel schreibe bin ich schon wieder zuhause. Es war eine
anstrengende Reise gewesen und ich bin unzählige Treppen gestiegen, habe
kristallklares Wasser gesehen und italienische Meeresluft geschnuppert. Immer
ein Hauch von Seetang in der Luft und das ständige hoch und runter: Von den
Klippen hoch und runter zum Strand. In England wäre kein Mensch auf die Idee
gekommen, die Klippen runterzusteigen und zum Strand zu gehen, weil die Klippen
einfach zu steil sind. In Italien ist es das Wert, da wird dann eine
provisorische Treppe an die Steintreppe angeschlossen oder ein Lift gebaut.
Ich hatte ein
Vintage Poster von der Amalfi Küste gesehen. Ein Zweig mit Zitronen, welcher
Richtung Amalfi Küste zeigt. Ich wusste von da an, dass ich unbedingt dort hinreisen
muss, um mir diese schöne Küste, die für Ihre Zitronen bekannt ist,
anzuschauen. Positano war eher ein kleiner Nebeneffekt, bekannt aus
Insta-Posts, welche einem den Homefeed zuspammen.
Man merkt, dass die Bewohner hier sehr gläubig und katholisch sind. Überall eine Maria Figur mit Blumen geschmückt und Ihre Statue zum Andenken.
Ich hatte vieles über die Busfahrt gehört, vorwiegend aus Spotify Podcasts, Youtube Bloggern, welche in Amalfi gestrandet sind und den letzten Bus verpasst haben. Sie mussten eine Stunde in der heißen Sonne gelaufen sind, weil der SITA Bus eine Panne hatte. Damit du nicht, gleichzeitig 5 Podcasts und 10 Youtube videos schauen musst. Hier kurz zusammengefasst, wie man zur Amalfi Küste fährt ohne sich ein teures Auto zu mieten und am Ende noch einen Strafzettel zu bekommen.
Von Sorrento aus kann man Tagestrips nach Amalfi, Positano und Capri machen.
Positano und
Amalfi kann man an einem Tag abklappern. Dazu steigt man in einen SITA Bus ein.
Die fahrt bis nach Amalfi kostet 2,90€ nur nach Positano 2€. Wie in Deutschland
werden die Stationen in Preisklassen eingeteilt, man kann aber keine Fahrkarte
an den Ort kaufen, sondern nur für die Zone. Von Sorrento nach Amalfi sind es
90 Minuten. Von Sorrento nach Positano nur 40 Minuten. Die Tickets können in einem "tabacci" gekauft werden, einer Art Kiosk, die auch immer gegenüber von der Bushaltestelle ("SITA Fermata") zu finden sind.
Doch blieben wir verschont und die Busse kamen recht pünktlich. Die Route ist sehr ansehnlich immer an der Küste lang schlängelt und hupt sich der Bus durch die Kurven. Da darf man nicht reisekrank oder empfindlich sein. Wer mitten auf der Route oder kurz vor Abfahrt einsteigt, bekommt auch manchmal keinen Platz. Der Bus fährt aber jede halbe Stunde, daher kann man auch auf den nächsten dann warten, wenn man nicht stehen möchte. Ist aber nicht unbedingt schlimm.
Trotzdem sei gesagt, dass ein Urlaub an der Amalfi Küste für ältere/gebrechliche Menschen oder Kleinkinder eher ungeeignet ist. Man befindet sich hier an der Küste muss viel hoch und runter laufen oder sehr steile/verwinkelte Treppen steigen. Genauso wie für Kleinkinder, die nicht unbedingt Lust haben, den Stufenweg von oben bis zum Strand runterzusteigen, geschweige denn die Mitnahme eines Buggys. Wer hier Auto fahren möchte, sollte mit engen und kurvigen Straßen an einem Hang rechnen und relativ stressresistent sein. Nicht immer sind auch Parkplätze an der Küste vorhanden.
Essenstechnisch
kriegt man überwiegend italienisches Essen (wer hätte es gedacht).
Meeresfrüchte sind hier sehr beliebt und Fisch oder Muscheln kann man
fast in jeden Restaurant bestellen. Unser Favourit waren die Restaurants
am Marina Grande, diese werben damit, dass sie Fischerfamilien seien
und jedentag ihren Fang auf dem Teller servieren. So internationale Küche ist hier eher selten und die Ausnahme.
Zum Beispiel:
1. Porta Marina
Via Marina Grande, 64,
80067 Sorrento NA, Italien
2. O'Puledrone
Via Marina Grande, 74,
80067 Sorrento NA, Italien
Fast jedes Restaurant berechnet eine coperto (Trinkgeld) von 2€ p.P. Das Brot/Vorspeise ist nicht umsonst, was sie auf den Tisch stellen, sondern ein Angebot. In Portugal zum Beispiel ist das auch so. Das ist in Deutschland nicht so, das ist dann auch umsonst, wenn die Kellner das auf den Tisch stellen. Ist dann schon ein kleiner Schreck, wenn man dann auf der Rechnung was sieht, was man nicht bestellt hat.
Was man gerne probieren kann, ist eine Granita. Diese wird entweder aus Zitronensaft oder Orangensaft mit Crushed Ice im Becher serviert. Zu heißen Temperaturen auch eine sehr gute Abkühlung. Das Eis hier ist auch sehr empfehlenswert- in der Eisdiele versteht sich.
Wer in einem
Hotel Sorrento übernachtet, zahlt zudem noch eine Stadtsteuer von 3€ pro Nacht für 4 Sterne.
Das wird dann erst am Check-out abgerechnet und nicht erwähnt.
Trotzdem muss man sagen, dass Italiener sehr gastfreundlich sind. Sie schwirren um deinen Tisch und umsorgen dich mit einer Selbstverständlichkeit und haben deine Bedürfnisse im Blick. Das sind dann die 2€ Trinkgeld dann auch wert.
Von Sorrento aus, kann man eine Fähre z.B. auf die Insel Capri nehmen. Ein gutes Vergleichsportal ist zum Beispiel "ferryhopper". Hier kann man bequem eine Fahrt übers Internet buchen und das Ticket dann vorort abholen am Schalter der Gesellschaft, bei der man die Tickets für die Fähre gekauft hat. Dann kommt man um lange Schlagen vor dem Schalter herum. Die Schalter befinden sich alle unten am Hafen.
Adresse: J9HF+PX Sorrent, Neapel, Italien
Es ist aufjeden
Fall die Fahrt Wert und einem wird nicht langweilig in Capri, jedoch merkt man
auch, dass man hier unter Prominenten ist, wenn man nur ein wenig weiter dann
die pompösen Villen mit einem Blick auf die Inselküste sieht. Sehr unterhaltsam. Man munkelt, dass Heidi Klum oder Naomi Campbell dort ein Anwesen haben, jedoch lässt sich sowas nicht bestätigen. Capri ist wie eine Insel Version von Wertheim Village, auf hochglanz poliert, fast schon zu perfekt und sehr auf Touristen zugeschnitten.
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